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Pastoralraum Muri AG und Umgebung
News Pastoralraum
News Vom 10. Juni 2025

Zukunftsweisender Religionsunterricht: Gemeinsam lernen im Zeichen der Ökumene

Gemeinsam mit der Reformierten Kirchgemeinde starten wir in unserem Pastoralraum Muri und Umgebung im neuen Schuljahr mit einem Pilotprojekt «Ökumenischer Religionsunterricht» in den Schulen in Buttwil, Benzenschwil, Beinwil und Aristau.

Immer mehr Schulen setzen auf einen neuen, integrativen Ansatz im Religionsunterricht: den ökumenischen Religionsunterricht. Dieses Modell bringt Schülerinnen und Schüler verschiedener christlicher Konfessionen zusammen und fördert den respektvollen Austausch über Glauben, Werte und ethische Fragen – konfessionsübergreifend und offen. Getragen wird dieses Konzept von engagierten Religionslehrkräften, die sich mit Überzeugung für die Idee der Ökumene einsetzen.

Der ökumenische Religionsunterricht zielt auf eine Stärkung des Verständnisses zwischen den Konfessionen. Die Lehrkräfte begleiten die Jugendlichen auf diesem Weg, indem sie sowohl die Gemeinsamkeiten als auch die Unterschiede zwischen katholischer, evangelischer und anderer christlicher Prägung thematisieren – respektvoll, sachlich und dialogorientiert. Der Unterricht macht erfahrbar, dass christlicher Glaube trotz unterschiedlicher Traditionen viele verbindende Elemente hat.

Für die Religionslehrkräfte ist dies nicht nur ein pädagogisches, sondern auch ein persönliches Anliegen. Sie sehen es als ihre Aufgabe, jungen Menschen Orientierung zu bieten und sie in ihrer religiösen Identität zu stärken – ohne Ausgrenzung, dafür mit Offenheit und Wertschätzung. Viele Lehrkräfte erleben gerade den ökumenischen Ansatz als Chance, Inhalte lebendiger, lebensnaher und inklusiver zu vermitteln.

Gleichzeitig trägt das Modell zur effizienten Nutzung schulischer Ressourcen bei. Wo früher parallel katholischer und evangelischer Unterricht angeboten wurde, erlaubt der ökumenische Unterricht eine Bündelung der Kräfte. Dies ist besonders in kleineren Schulen oder bei geringer Schülerzahl ein großer Vorteil. Die Lehrkräfte können gemeinsam planen, sich austauschen und voneinander profitieren – zum Nutzen der Schüler.

Darüber hinaus wird durch den ökumenischen Unterricht ein Raum geschaffen, in dem Glaubensfragen offen angesprochen werden können. Lehrkräfte fördern den Dialog, regen zur Auseinandersetzung mit ethischen, gesellschaftlichen und spirituellen Themen an und unterstützen ihre Schüler in der Entwicklung einer reflektierten Haltung. Kritisches Denken, persönliche Überzeugung und die Bereitschaft zum Austausch werden so gleichermaßen gestärkt.

In einer vielfältigen und oft weltanschaulich zersplitterten Gesellschaft vermittelt der ökumenische Religionsunterricht wichtige Kompetenzen: Toleranz, Gesprächsfähigkeit und das Verständnis für andere Perspektiven. Religionslehrkräfte leisten dabei einen unverzichtbaren Beitrag – mit fachlicher Kompetenz, pädagogischem Feingefühl und der festen Überzeugung, dass Glaube verbindet.

Irena Bobas, Leitung Katechese