Bald beginnt wieder ein neues Jahr. Viele von uns stellen sich die Frage, was das kommende Jahr wohl bringen wird. 2023 ist fast vorbei. Im neuen Jahr werden manche unserer Erinnerungen und Erlebnisse im Lauf der Zeit immer tiefer im Abgrund der Vergangenheit versinken, und das ist ein normaler Prozess!

In Indien kennen wir eine Tradition des 'Brennen des alten Mannes' am letzten Tag des Jahres, wenn wir an der Schwelle zu einem neuen Jahr stehen. Die Einheimischen in jedem Dorf kommen zusammen und machen aus trockenem Gras, Papier, Stöcken und alten Kleidern einen "Alten Mann". Der alte Mann sitzt auf einem Stuhl oder Fahrrad und hält eine leere Flasche Alkohol. Er wird verbrannt, wenn am 31. Dezember nachts die zwölf Uhr schlägt. Das Brennen hat eine symbolische Bedeutung. Der 'alte Mann' repräsentiert all das Leid und das Schlechte, das uns im vergangenen Jahr widerfahren ist, und indem wir den alten Mann verbrennen, "verbrennen" wir all das, was nicht gut und schön war. So beginnen wir das neue Jahr positiv. Das ist eine kreative Art, ein neues Jahr zu beginnen!

Beim Jahreswechsel dürfen wir zurückblicken und nach vorne schauen. Gott gegenüber sind wir dankbar für all das, was wir im vergangenen Jahr erleben durften und was uns geschenkt worden ist.

Als Christen feiern wir gerne das ganze Jahr hindurch. Vieles, was die Kirche tut, dreht sich um eine Feier. Wir feiern das Leben. Wir feiern die wechselnden Jahreszeiten. Wir feiern, indem wir die Helden unseres Glaubens als Heilige und Schutzpatrone ehren. Wir feiern das Wahre, das Schöne und das Gute in unseren Mitmenschen. Wir feiern Weihnachten und Ostern. Wir feiern die Erlösung. Wir feiern Vergebung mit Versöhnung. Wir feiern Gemeinschaft mit Gott und Gemeinschaft miteinander. Wir feiern die Einheit mit anderen christlichen Konfessionen. Dieses Feiern als Glaubensgemeinschaft geht weiter auch im neuen Jahr! Im neuen Jahr dürfen wir auf viel Gutes hoffen und weiterhin auf Gott vertrauen. Denn wir sind der festen Überzeugung, dass Gott uns stets begleitet und seine göttliche Gegenwart schenkt.

Ich lade euch und Sie alle ein, dass wir hoffnungsvoll, zuversichtlich und voll Vertrauen ins neue Jahr 2024 gehen.

Der Herr segne uns und behüte uns. Er lasse sein Angesicht über uns leuchten

und sei uns gnädig. Er wende sein Antlitz uns zu und schenke uns seinen Frieden. Mit diesem Segensgebet wünsche ich euch und Ihnen allen von Herzen ein frohes und friedliches neues Jahr!

Julius Dsouza, Leitender Priester im Pastoralraum Muri & Umgebung