Demut, Respekt und Menschenwürde
Die Schuld, die unsere Kirche über Jahrzehnte durch Wegschauen, Vertuschen und Ignorieren auf sich geladen hat, wird jetzt endlich untersucht und aufgedeckt. Bagatellisieren und Ignorieren leidvoller Tatsachen ist gottseidank nun nicht mehr möglich. Wir alle sind hoch sensibel auf das Thema Missbrauch und Kirche geworden. Als jemand, der als Student selbst solche Grenzverletzungen und Übergriffe durch einen Priester erfahren hat, bin ich unendlich dankbar dafür.
Die biblische Botschaft ist eine Botschaft von Solidarität, Gerechtigkeit und Menschenwürde. Jeder einzelne Missbrauchsfall hat diese Prinzipien mit Füssen getreten. Zu lange hat man die Täter geschützt. Es stimmt: die Kirche tut viel Gutes. Doch auch tausend Gassenküchen wiegen keinen einzigen Missbrauchsfall auf. Hier hat unsere Kirche bislang leider versagt.
Ohne Gerechtigkeit und radikale Aufklärung kann es nicht weitergehen.
Was das für die Kirche heisst, wird sich zeigen. Sicher ist, dass wir offizielle Kirchenvertreter:innen nicht zur Tagesordnung zurückkehren können und wollen. Diese erschütternde Krise einfach auszusitzen, empfände ich als schreckliche Verhöhnung der Opfer.
Ich glaube, dass es ohne fundamentale Reformen in Amtsfragen und Strukturen nicht geht, wenn wir glaubwürdig die Güte und Liebe Gottes als Gemeinschaft leben wollen.
So gesehen birgt diese Krise eine echte Chance:
Die Kirche muss zu ihren Wurzeln der Demut und Menschfreundlichkeit zurückfinden.
Sie muss Einsicht zeigen. Vor allem aber muss sie aus tiefem Herzen aufrichtig um Vergebung bitten.
Darüber hinaus muss sie ihre Strukturen neu ordnen und transparenter werden.
Die Kirche kommt nicht mehr darum herum, sich ernsthaft der Zölibats- und Gechlechterfrage zu stellen. Und sie täte gut daran, sich weniger auf die Tradition zu berufen, sondern noch viel tiefer hinzuhören was die Menschen wirklich bewegt. Denn Sinn und Zweck der Kirche ist nicht, dass es sie gibt. Auch nicht, dass sie möglichst viele Kirchgänger hat.
Wir müssen uns fragen, was wirklich notwendend und heilend ist – und was wir in dieser Hinsicht bieten können.
Als Ihr Pastoralraumleiter möchte ich alles tun, um diesen neuen, heilenden Weg mit Ihnen und unserem wunderbaren Seelsorgeteam zu gehen. Es würde mich freuen, wenn Sie uns auf diesem Weg mit Ihrem wachen, kritischen Herz begleiten.
Ihre Pastoralraumleiter,
Diakon Karl Scholz
Datum | Uhrzeit | Ort | Titel |
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Do., 28. September 2023 | 07:45 Uhr | Boswil | Schülergottesdienst (E. Werder) |
Do., 28. September 2023 | 09:00 Uhr | Muri, Pfarrkirche | Frauengottesdienst (J. Zemp), vorbr… |
Do., 28. September 2023 | 09:00 Uhr | Beinwil (Freiamt) | Wortgottesdienst mit Kommunionfeier… |
Do., 28. September 2023 | 17:30 Uhr | Merenschwand | Rosenkranz |
Fr., 29. September 2023 | 15:00 Uhr | Bünzen | Rosenkranz |
Fr., 29. September 2023 | 17:00 Uhr | Beinwil (Freiamt) | Rosenkranz |
Galerie des Pastoralraumes Muri AG und Umgebung
